7:55 der ICE 1652 verlässt planmäßig den Dresdner
Hauptbahnhof Richtung Frankfurt am Main. Es geht zur Kundenwoche mit meinem
indischen Chef. Während der CeBIT und auch schon im Vorfeld haben wir einige
Termine für intensivere Gespräche vereinbart. Eigentlich habe ich gar keine
Lust auf die Sch**** aber wat mutt dat mutt. ;) Hatte das ja schon von
Vornherein ausgemacht und jetzt gibt es kein kneifen. Dabei hätte ich so gern
einfach nur frei, um mal wieder in Deutschland klarzukommen. Ist echt schon ein
komisches Gefühl einfach wieder hier zu sein. Alles sieht gleich aus und die
optischen Veränderungen halten sich in ganz kleinen Grenzen. Man wird einfach
wieder Teil des Lebens, als wäre man gar nicht weggewesen. Das ist schon
komisch, wieder zu Hause in sein Zimmer zu kommen, wo noch die Kisten aus Jena
stehen. Ja selbst die Sachen aus Indien sind noch nicht vollständig wieder
ausgepackt. Nur die Sachen gewaschen. Bevor der Koffer jedoch ins Haus kam
wurde alles schön ausgeschüttelt, damit die indischen Insekten gar nicht erst
ins Warme kommen. :D
Jetzt ist man also so zwischen den Stühlen, noch nicht
richtig im Kopf aus Indien weg, denn man schreibt sich noch täglich mit den
Leuten dort und dank Facebook hat man ja auch Vollversorgung mit Bildern. Das
Gehirn ist wirklich noch nicht richtig wieder in Deutschland angekommen.
Natürlich genießt man die europäische Sauberkeit, das Essen und das Privileg
wieder sein Auto fahren zu können, einfach kein Ausländer mehr zu sein, aber
etwas Wehmut bleibt doch. Wenn ich an
den letzten Sommer zurückdenke, dann war das noch alles noch unvorstellbar. Bei
der Länderwahl gab es keine Präferenzen wohin die Reise gehen sollte, nur eine
Sache war eigentlich klar, nicht nach Indien oder China. Problematisch nur,
dass aufgrund der Größe der beiden Länder dort die meisten Praktika angeboten
werden. Nach knapp 6 Monaten bin ich dankbar, dass ich mich so entschieden
habe, denn der Aufenthalt 11.000 km entfernt von heimischen Gefilden hat mir viel
gegeben. Natürlich wird im Rückblick vieles romantisiert. Seit Februar hatte
sich eigentlich das Gefühl der Freude nach Europa heimzukehren verstärkt. Zum
einen weil immer mehr andere Praktikanten auch die Heimreise antraten und die
ehemals prall gefüllte Auberge international immer leerer wurde, zum anderen
weil die indische Kultur doch nicht für mich gemacht ist. Da bin ich zu viel
Europäer. Man kommt aber doch mit der Erkenntnis nach Hause, dass man seine
Komfortzone auch ab und zu mal verlassen muss, um wertvolle Erfahrungen zu
sammeln. Ohne Indien hätte ich Levent aus der Türkei und Raul aus Kolumbien nie
kennengelernt. Auch die Bekanntschaft mit Eszter aus Ungarn, Katharina aus
Deutschland und Larissa aus Österreich wäre mir verwehrt geblieben. Es ist also
nicht nur das Land, das die Qualität des Aufenthalts determiniert, sondern zu
80% auch die Menschen, die einem fernab der Heimat begegnen. Ich kann nur
sagen, dass ich ohne dieses Zusammenleben schon nach 2 Wochen eingeknickt wäre.
So konnte ich in einem halben Jahr „Indien light“ erleben, immer mit
europäischer Unterstützung.
Ok, jetzt ist auch mal wieder genug mit dem Schreiben. Ich
werde mich jetzt mal gepflegt meinem
Ernst Hemingway Buch widmen, um das Klischee des intellektuellen Zugreisenden
zu erfüllen. Fehlt nur noch die Brille. Au revoir et a bientôt. ;)
Zur Entspannung kommt dieser Blogeintrag nur mit Bildern daher. Nur ein ganz kurzes Fazit zum Messeauftritt. Es war natürlich mehr als nur interessant auf der größten IT-Messe der Welt als Austeller vertreten zu sein und im Gegensatz zu den anderen indischen Firmen hatten wir auch einen netten Stand. Uns gegenüber stand gleich der Pavillion von Pakistan. Da konnte man wichtige Freundschaften knüpfen :D :D. Ansonsten waren viele Auftraggeber an unserem Stand, die wirklich an einer Zusammenarbeit interessiert waren, neben vielen Dummschätzern, die als Innovationmanager daherkamen und wirklich nur Dünnes von sich gegeben haben. Mein Chef und seine Frau haben die Minustemperaturen auch ganz gut verkraftet. Man stelle sich vor in Kalkutta waren Ende Februar schon wieder um die 30 Grad und dann kommst du nach Deutschland und hier schafft es das Quecksilber noch nicht mal an die 0 Grad ran. :D So jetzt genug geschrieben und einfach nur Bilder gezeigt. ;)
CeBIT Stand 2011 von Citytech Software
Feiern mit kostenlosem Veltinsbier und Tobit Software AG ;)
Bruderliebe auf dem indische Abend während der CeBIT :D
I aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaammmmmmmmmmmmmmmmmm
bbbbbbbbbbbbbbaaaaaaaaaaaaaaaaaaacccccccccccccccccccccccccccckkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkk
in Germany. Do you believe this. Ich kann es nicht glauben, denn über ein
halbes Jahr hatte ich das Vergnügen mich auf dem asiatischen Kontinent zu
bewegen. Jetzt soll das alles auf einmal wieder vorbei sein??? Ja das ist dann
wohl so. Ich sitze jetzt gerade am Gate A19 auf dem Frankfurter Flughafen und
warte auf das Boarding zum Flug nach Dresden. Hoffentlich hat es mein Koffer
auch ordentlich nach Deutschland geschafft und ist nicht auf dem Weg in die
Heimat aufgegangen??? Auflösung in ungefähr 3 Stunden. Die erste Aktion am
Flughafen war der Verzehr von einem Parmaschinken Brötchen und einem anderen
Brötchen mit italienischer Salami. Mein Gott wie ich das vermisst habe. Wenn
ich meine momentane Stimmung beschreiben soll, dann kann ich kein adäquates
deutsches Adjektiv finden, dafür ging der Rückflug viel zu schnell und viel zu
viele Eindrücke sind noch zu verarbeiten. Gestern noch eine schöne
Abschiedsfeier + Geburtstagsfeier des brasilianischen Praktikanten Eric ganz in
der Nähe des Flughafens von Kalkutta gehabt und jetzt wieder im kalten
Deutschland, die CeBIT vor der Nase. Es geht also gleich weiter. Keine Zeit für
Melancholie oder ähnliches. Dafür gibt es dann etwas Zeit in der Woche vom
7.03. – 11.03. Aber was heißt hier Melancholie, es gibt auch wieder so viel in
Deutschland zu entdecken und alle Leute wiederzusehen. Da wird einem erst mal
nicht langweilig. Jetzt ist ja auch voraussichtlich bis zum Oktober frei, bis
es dann mal wieder ans studieren geht. :) München, Mainz und Leipzig sind in
der Verlosung. Mal sehen. Aber vorher steht noch eine ereignisreiche Zeit an.
Türkei und Frankreich sind fest eingeplant, aber zuallererst geht es natürlich
Ende März nach London, um den komischen Briten mal einen Besuch abzustatten. =)
Mal sehen ob die wirklich keine Esskultur haben. Für den Moment gibt es jetzt
nicht mehr viel hinzuzufügen. Nur die Überlegung, dass es vielleicht doch nicht
der letzte Blogeintrag gewesen ist. Da fehlt doch noch ein Resümee der
Indienzeit für das es jedoch noch etwas Verarbeitungszeit benötigt. =) So hope
you stay tuned ;)
Blog schreiben auf dem Frankfurter Airport
Geschafft vom Flugtrip und glücklich wieder in good old Germany zu sein :)