Es ist ist Diwali in Indien. Das wichtigste Fest für Hindus, also für gesamt Indien. Diwali ist das Fest des Lichts und ähnlich wie bei uns Silvester werden massenweise Raketen und Böller gezündet, nur das diese Lärmbelästigung schon über eine Woche vor dem eigentlichen Termin begonnen hat. Aber Diwali bedeutet auch wieder einen freien Tag, nämlich Freitag. Samstag hab ich mir dann kurzer Hand auch freigenommen und so waren das am Ende 3 freie Tage am Stück. Kurzfristig kam die Idee auf nach Darjeeling zu fahren, was nur ca 14 Stunden von Kalkutta entfernt liegt, um nich die ganze Zeit rumzugammeln. Am Ende sind dann nur Ferdi, ein Niederländer, und ich übrig geblieben, die die Sache in die Tat umgesetzt haben. Also ging es am Donnerstag (4.11.) 22 Uhr von Kalkutta für eine 10 stündige Zugfahrt Richtung Teestadt. Am Endbahnhof angekommen ging es mit dem Jeep für knapp 4 Stunden Richtung Zielort auf 2200m Höhe. Der Aufenthalt in Kurzfassung: schöne, saubere Luft, angenehme Menschen und weniger als in Kalkutta eine saubere Umgebung und ein atemberaubendes Panorama.
Aber natürlich gibt es da noch mehr zu erzählen, was ich euch nicht vorenthalten will. Also jetzt im ausführlichen Stil. :) Nach der Ankunft mit dem Jeep gings erstmal auf Hotelsuche, aber man trifft echt viele "young white tourists", die einem die guten und billigen Hotels zeigen und so sind wir dann mit einem Franzosen in einem ordentlichen Hotel für 125 Rupien pro Nacht gelandet. Keine Dusche aber dafür eine wunderschöne Aussicht auf die angrenzenden Berge. Nach dem Sachen abladen gings dann auf die erste Entdeckungstour durch den Ort. Natürlich ist in Darjeeling alles kleiner und man kommt schnell von einem Punkt zum nächsten. Dafür sind aber immer Höhenmeter zu bewältigen, den die Stadt schmiegt sich an den Berg an. Der Hinweg ist meist enstpannt nach unten aber der Rückweg hat es dann immer in sich. Erster Stop war dann ein schöner Sandwichladen zur kalorienhaften Stärkung. Weiter im Touriprogramm zum Marktplatz von Darjeeling und die Berge und freilaufende Affen fotografiert. Nach einem kurzen Zwischenstop im Hotel, gings in die schöne Teamall und es gab leckeren Darjeeling-Tea mit einem Vanilla-Apple-Pie. Hochgradig zu empfehlen, wenn man mal in Darjeeling Station macht. Dann gings wieder ins Hotel und wir hatten uns schon mit einem langweiligen ruhigen Abend abgefunden und uns nur für zwei kurze Bier in den Gastraum unseres Hotels gesetzt. Doch dann kamen plötzlich der Besitzer und ein Freund hinzu. An diesem Freitag, war auch noch das Diwali-Fest der Frauen und urplötzlich standen 5 Frauen im Raum und wollten unbedingt mit uns tanzen. Nach einer kurzen Einlage war dann auch diese Festivität vorbei und zu unserer Runde gesellten sich noch eine Deutsche und zwei Britten, die alle auf Rundreise in Indien bzw. Asien waren.
Für den nächsten Tag war dann ein ganz frühes Aufstehen geplant, denn der Sonnenaufgang vom Aussichtspunkt Tiger Hill stand auf dem Programm. Es galt zu sehen, wie die ersten Sonnenstrahlen des Tages die schneebedeckten Gipfelkuppen der Sikkim-Himalayas berühren. Dafür musste man dann auch schonmal 3 Uhr in der Früh aufstehen und sich zum Jeep schleppen, der einen dann zur gewünschten Stelle fuhr. Das Spektakel war die frühe Stunde jedoch allemal wert. Der spezielle Moment wurde dann mit Massen von indischen Touristen erlebt. Nachdem die Sonne dann 5:40 aufgegangen war ging es zu Fuß zurück, um auf dem Heimweg noch zwei buddistische Klöster zu sehen. Ok, ganz zu Fuß war es dann doch nicht, denn für die letzten Kilometer bemühten wir den indischen Bus. Nach einem kurzen Power-Nap in unserem Zimmerchen wollten wir eigentlich die Teeplantagen besichtigen, aber aufgrund der Festivitäten waren die Plantagen angeblich geschlossen und so gings in den Zoo mit den Tieren der himalayaischen Fauna. Tiger, Wölfe, Leoparden, die sich aber eher versteckten. Nur die Wölfe konnte man bei der Futterstunde hautnah erleben. Mitten im Zoo befindet sich das Himalayan Mounteneering Institute mit Museum und allen Details zu den Besteigungen des Mount Everest. Natürlich gab es unendlich viel Ausstellungsmaterial von Tenzing Norgay (wie wir ja jetzt wissen kein Inder, sondern Nepalese, danke für den Kommentar :)) der zusammen mit Sir Edmund Hillary zum ersten Mal offiziell den Mount Everest bezwang. Beinahe die gesamte Ausrüstung seiner Erstbesteigung ist im Museum ausgestellt. Schon echt beeindruckend, mit welchem Equipement die den höchsten Berg der Welt bezwungen haben. Mit dem heutigen High-Tech Zeugs natürlich nicht vergleichbar. Durch ausgehende Lichter wurden wir dann freundlich :D erinnert, dass das Museum schließt und wir uns doch bitte zum Ausgang zu begeben haben. Der Abend wurde mit Chicken in Cashewkernen, Knoblauchreis und Bier abgerundet. Natürlich durfte der "Gute Nacht Tee" nicht fehlen. Diesmal gings dann ohne Party ins Bettchen. :) Und dann war auch schon wieder Sonntag und es hieß langsam Abschied nehmen von der alpinen Idylle. Nach einem schönen Frühstück bei Glenarys (Rührei, Croissants (nur gut vom Aussehen her) Marmelade (Zucker-Glibber-Masse)) gings dann doch in Richtung Teeplantagen. Die Fabrik war ja leider geschlossen, aber die Pflanzen stehen ja auch am Feiertag da. Die ganze Sache war ja auch nur 20 Minuten zu Fuß entfernt. Wir wissen jetzt zwar nicht, wie Tee geerntet wird, aber was solls. Bei schönem Wetter gings dann nochmal zu Glenarys zum Mittag und das wars dann mit der Herrlichkeit. Abschließend war Tasche packen und Jeep für den Nachhauseweg suchen. Die Heimreise verlief genauso problemlos wie die Hinreise und wir standen letztendlich pünktlich 7:20 am Montag morgen auf dem Bahnhof in Kalkutta. Nach einer kurzen Dusche und einem Red Bull gings dann wieder in die beruflichen Sphären. Life as usual und wieder sind einige schöne Erfahrungen in Indien gesammelt. So das wars mal wieder, aber der nächste Blogeintrag kommt bestimmt. Namaste =)
Schöner Bericht, tolle Bilder! Nur eine kleine Berichtigung: Tenzing Norgay, der zusammen mit Edmund Hillary den Mount Everest bestiegen hat, war definitiv KEIN Inder, sondern Nepalese mit tibetischen Wurzeln; in Darjeeling lebte er aber er hat wohl zuletzt in Darjeeling gelebt und ist dort auch gestorben.
AntwortenLöschenGrüße unbekannterweise,
Mrs Khatri
hallo fremde, :D
AntwortenLöschenes erfuellt einen immer wieder mit freude, wenn andere menschen meine erlebnisse lesen. :) dann sieht man, dass es sinn macht manchmal ein paar sachen aufzuschreiben. den kleinen faux pas mit herrn norgay werde ich natuerlich umgehend berichtigen. ich will ja keiner nation ihre helden klauen. wurde nur durch die ausufernde darstellung im himalayan mounteneering institute in darjeeling auf die falsche faehrte gelockt, denn dort hat er glaube ich bis zu seinem lebensende noch gewirkt. stand zumindest im museum geschrieben.
viele gruesse wohin auch immer :)