Mittwoch, 10. November 2010

Royal Kolkata Turf Club :)




Im letzten Eintrag ging es ja am Ende um Rupien, die es zu verwetten galt. Und natürlich wurde diese Ankündigung auch in die Tat umgesetzt. Aber langsam, eines nach dem Anderen. Lassen wir den Tag mit einem schönen Rühreifrühstück und einer erfrischenden kalten Dusche starten. Das erfrischende Moment ist zwar angenehm, aber die Tatsache, dass kaltes Wasser eher suboptimal für die Bekämpfung von Schmutzpartikeln am Körper ist, muss zwangsläufig ausgeblendet werden, zur eigenen Sicherheit. Sonst überkommt einen das Gefühl des permanenten dreckig seins. :D Aber lassen wir das. Nachdem wir den Tag ordentlich gestartet haben, kann es jetzt auf zur Pferderennbahn, dem Royal Kolkata Turf Club gehen. Wir schreiben den 31.10.2010 und es ist das erste Rennwochenende in Kalkutta. Die Rennsaison wird eröffnet und überdeckt die fehlende Präsenz der Kricketspiele. Wichtig ist natürlich das Wetten am Wettschalter. 120 Rupien ist der Mindesteinsatz und die anwesenden Inder sind verrückt ihre wohlverdienten Rupien auf die Pferde zu setzen, immer nach Gewinn Ausschau haltend. Ich teile das Risiko mit Kamil einem Polen. Gemeinsam setzen wir auch Pferd 6 Vignet. Wir haben die Gewinnchance auf 1000 Rupien, also eine super Quote, die schon über die Stärke unseres Rennpferdes informiert. ;) Aber Wunder geschehen immer wieder. Nachdem also die Grundlage gelegt ist, geht es gen Tribüne, um dem favorisierten Pferd die nötige Unterstützung zukommen zu lassen. Nach einer euphorischen Einleitung des Stadionsprechers wurden die Pferde auf die 1200 m lange Strecke geschickt. Mein einzig erklärtes Ziel, so viele schöne Bilder wie möglich machen, von den Pferden in Aktion, aber leider wurde es nur eins. Ach ja, die Wette. Vignet hatte sich tapfer geschlagen, aber leider nur den 3. Platz erreicht. Beim Pferderennen gewinnt ja bekanntlich nur das Siegerpferd, also war es nichts mit dem großen Geld. =) Aber eine schöne Erfahrung.



Nach diesem sportlichen Ereignis sollte der Tag aber noch nicht zu Ende sein. Ein Besuch in der Art Gallery gab den nötigen kulturellen Ausgleich zum Pferderennsport. Nach einigen Schwierigkeiten die gewünschten Räumlichkeiten zu finden, eröffneten sich uns die indischen Kunstwerke. Besonders hängen geblieben sind die Kohleskizzen eines Künstlers, der anschließend Skulpturen formte. Irgendwie war die pure Energie der Körper zu spüren. Eine atemberaubende Einfachheit, denn nur die Körper wurden in ihrer Bewegung zueinander abgebildet. In einem anderen Raum musste ich 10 Minuten vor einem Portrait eines indischen Mädchens stehen bleiben. Der Gesichtsausdruck war so gut wiedergegeben, dass man wirklich das Gefühl hatte, direkt vor einer lebenden Person zu stehen und ihre Gedanken einzufangen. Es stellte sich heraus, dass es sich um die Schwester des Künstlers handelte. Ja genau, es möglich mit den Künstlern zu sprechen, denn sie waren im anwesend. Super, welche deutsche Galerie kann solch einen tollen Service bieten?

Anschließend ging es gen Zentrum, um einen kurzen Imbiss zur Stärkung zu nehmen. Den krönenden Tagesabschluss bildete ein Besuch im Marks&Spencers, dem Supermarkt der South City Mall. Genau, dort wo es die guten Sachen gibt. Diesmal habe ich auch die Importecke gefunden. Hier gibt´s Sachen aus Europa. Gute Mayonnaise und andere extravagante Sachen. Aber der Käse und das Mozzarella sind teuer und von minderwertiger Qualität. Aber was solls, dann muss der Käse eben noch 4 Monate warten. Das gibt wahrscheinlich ne supergroße Käseorgie, wenn ich wieder auf europäischem Boden bin. Gut, ein weiterer Sonntag ist um und morgen ist Montag und es gilt wieder dem Ernst des Lebens zu folgen. :D

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