Sonntag, 21. November 2010

Verrückte Fußballerlebnisse und Rindfleisch in Indien




Wir schreiben Sonntag, den 14.11.10 und es ist Fußball-Time in Kalkutta. Ja, obwohl Cricket und Hockey natürlich die beliebtesten Sportarten sind, gibt es hier in Kalkutta tatsächlich auch eine ansehnliche Fußball-Fangemeinde. Zum Finalspiel von irgendeinem Saisonvorbereitungsturnier standen sich dann auch die beiden Traditionsclubs der Stadt gegenüber. Das Stadion wurde in 2 Hälften geteilt, um Fankrawalle zu verhindern, also klasse Derby-Atmosphäre. Für 15 Rupien, ca. 25 Cent wurde dann noch die passende Fan Fahne gekauft, damit auch jeder sieht welches Team supported wird. :) 20 Rupien für das Ticket bezahlt, macht also insgesamt 50 Cent für das Erlebnis Fußball in Indien. Der Stadionbau war sehr imposant und groß, die Sitzgelegenheiten dann aber mehr als dürftig. Aber egal. Nur leider fiel die Qualität des Spiels gegenüber der Intensität der Fanaktivitäten deutlich ab und war vom Niveau wohl eher mit der 4. oder 5. Liga in Deutschland zu vergleichen. Aber wie schon gesagt, die nationale Identität wird von anderen Sportarten gestärkt. Unterhaltsam war der Stadionbesuch allemal. 4 Tore in der regulären Spielzeit. Das entscheidende in der Nachspielzeit. 2 Tore in der Verlängerung, eines ebenfalls zum Schluss, als sich alle schon auf einen Sieger nach der Verlängerung eingestellt hatten. Aber kurz vor Schlusspfiff erzielte das von uns unterstützte Team (sorry, die Namen waren zu kompliziert für mein kleines Brain) noch den Treffer, der dem Spiel ein Elfmeterschießen bescherte. Auch hier offenbarte sich eine Niveauarmut. Der Torhüter unserer Mannschaft bewegte sich immer 2-3 Sekunden vor dem Elfmeter mit dem ganzen Körper in eine Ecke. Der Schütze der Gegenmannschaft war demnach nicht vor allzu große Probleme gestellt. Doch meiner Meinung, war der ganze Elfmeterkrimi so aufregend und unerklärlich komisch, dass es einer genauen Ausführung bedarf. Vereinfacht jetzt also das Team, das ich supported habe als Team B und der „Feind" Team A. =)

Elfmeterkrimi:

Schütze Team A Treffer        Schütze Team B gehalten
Schütze Team A Treffer        Schütze Team B Treffer
Schütze Team A Treffer        Schütze Team B gehalten

Ganz schlechter Start und es scheint beinahe alles entschieden.

Schütze Team A verschossen      Schütze Team B Treffer

Es keimt ein kleinwenig Hoffnung auf, aber bei den schlechten Leistungen unseres Torwarts dürfte das Spiel dann doch entschieden sein. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt

Schütze Team A ……. Verschossen, es ist nicht zu fassen, das Spiel war schon fast verloren, doch jetzt besteht die Chance sich in die Verlängerung des Elfmeterschießens zu retten.

Der Schütze für unser Team B läuft an, …… und nein lupft den Ball übers Tor. Ohne Kraft, ohne Elan, verschießt dieser Mensch den Elfmeter und besiegelt damit die Niederlage. Abschließend bleibt nur zu sagen, dass ich noch nie so ein aufregendes Fußballspiel auf so niedrigem fußballerischen Niveau gesehen habe.
Aber Spaß hat es allemal gemacht.

Nach dem Verlassen des Stadions gings dann zur Park Street ins Citycenter. Ein indischer Arbeitskollege des Holländers Ferdi wollte uns ein preisgünstiges Restaurant mit Rindfleisch zeigen. Chateau-Briand gabs dann auf den Teller mit French Fries, aber die Fleischqualität war nicht so berauschend. Aber dafür gabs ja etwas Bier für den angenehmen Abgang. Eigentlich sollte der Abend dann noch bei einer kleinen Runde Poolbillard ausklingen, aber nach einigen Anrufen ergab sich die Möglichkeit Badminton zu spielen. Warum nicht. Auf jeden Fall ein wenig Bewegung garantiert, aber allzu große Erwartungen hatte ich nicht. Doch dann am Platz des Geschehens angekommen und nach 2 Spielen sah die Welt schon ganz anders aus. Zwar war das Feld nur auf den Asphalt gemalt, aber die indischen Freunde von Kamil, unserem einem von zwei polnischen Mitbewohnern, spielten doch regelmäßig Badminton und es entwickelten sich anstrengende und spannende Matches. Von einer zur anderen Straßenseite wurde das Netz gespannt und ein Extra Lichtstrahler garantierte für gute Sicht. Also nach 2 Monaten in Indien das erste Mal so etwas wie Sport. Hervorragend kann man da nur sagen. =) Wenn ich jetzt an Bewegungsarmut leide, weiß ich ganz genau wo das Gegengift zu finden ist. Und damit war
 




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