Freitag, 24. Dezember 2010

Just some impressions out of India

Hallo zu Heiligabend nur ein ganz kurzer Post von der Textmenge betrachtet, dafür umso mehr Bilder. Die ersten Snapshots zeigen meine eigentliche Wohnung mit unserem Deluxeweihnachtsbaum und die Bilder am Ende des Posts sind einfach Momentaufnahmen von Real India. Merry Christmas und einen guten Rutsch ins neue Jahr euch allen.

Kamil mit unserem fancy Christmas tree

Kamil und Katharina im Duett

Unsere Spüle ... ganz was besonders :D

Küche hoch zwei und ganz viel Unordnung

Das ist mein Zimmer, man beachte den Koffer, denn ich habe keinen Schrank. Also ist seit 3 Monaten aus dem Koffer leben angesagt. :)

Das is das Bad .... natürlich gibt es kein heißes Wasser
Jakob blau in blau mit dem einzigen Bier was man in Indien trinken kann

Chicken Egg Rolls ein heißer Tipp für jede Mahlzeit vom Frühstück bis zum Abendbrot

Ohne Worte aber der Strom fließt regelmäßig und Stromausfälle bleiben weitesgehend aus

Die Straßen von Kalkutta

Müllentsorgung wird hier nicht groß geschrieben, wenn die Plastikflasche leer ist wird sie einfach auf die Straße geworfen

Straßen von Kalkutta II mit der typischen Autorikscha am linken Bildrand


Samstag, 11. Dezember 2010

Bakkahli oder Baden am 3. Dezember


Reisen im indischen Bus



Strand, Sonne, warmes Wasser, wenig Menschen, Ruhe und Entspannung diese Dinge bietet Bakkahli während der Nebensaison. HIer muss man natürlich anfügen, dass Baden für am 4. Dezember für einen Europäer eigentlich utopisch ist, aber in "incredible India" ist alles möglich. Aber sorry für den abrupten Einstieg. Ich erkläre alles gleich detaillierter. Eszter, Katharina und Larrisa hatten einen Kurztrip nach Bakkahli einem kleinen Ort am indischen Ozean 4 Stunden von Kalkutta entfernt geplant. Warum nicht hab ich mir dann kurzentschlossen gesagt und bin mitgefahren. Einfach mal raus aus der Großstadt Kalkutta und etwas Natur erleben, ohne Autos,  vielen Menschen und Gestank. Schon die Hinreise war lustig und abenteuerlich, denn es war meine erste lange Reise in einem indischen Bus. Allein der Ticketkauf ist einfach nur so typisch für Indien. Es gab einen Schalter zum Ticket kaufen, der war auch besetzt, aber die Tickets konnte man nur vom Busfaher kaufen, der bei Ankunft des Busses in den Schalter kam. Der Mann der die andere Zeit am Schalter saß war wahrscheinlich nur Deko. Aber gut am Ende hatten wir unsere Tickets und sogar eine Reservierung für einen Platz im Bus. Wir mussten nur die Dezimierung unsere Gruppe hinnehmen, denn urplötzlich verspührte Katharina ein Gefühl von Übelkeit und musste aus der Reisegruppe ausscheiden. Unserer Reisebus erreichte dann nach 5 Stunden, einigen Pausen, super holprigen Straßen, schmerzenden Ärs**** ;D und blaubefleckten Knien das Reiseziel. Bizarres Erlebnis während der Reise, wir warteten 45 Minuten um einen 12 Meter breiten Fluss mit der Fähre zu überqueren. Thats India. Wenn man hier nicht lernt geduldig zu sein, dann lernt man es nie. 

Food made in India


Angekomen in  Bakkahli ging es in Schritt 1 auf Hotelsuche. Nach 5 Anläufen hatten wir dann das passende Angebot gefunden. 400 Rupien also ca. 8 Euro für eine Nacht für ein 3 Mann Zimmer und noch dazu relativ ordentlich mit Palmen vor unserem Fenster. Der zweite Schritt, na klar Essen, denn nach dem Holpertripp im Bus kamen schon einige Hungergefühle auf. Der Futtersuchprozess war auch gar nicht so kompliziert, denn der Ort bestand eigentlich nur aus Hotels, Verpflegungsshops und Restaurants. Typisch Touristadt, aber eher auf indischen Tourismus als auf Europäer ausgelegt. Ok, das Essen war gut und es gab sogar Fisch. Nächster Stop Strand und Baden und das am 3.12. unglaublich. Die Wassertemperatur war ok und die Sonne angenehm war. Es reichte sogar noch für ein bisschen Fußballgeplänkel am Strand und einem schönen Sonnenuntergang bei einem Fosters Bier. 

Das komischste Riesenrad der Welt


Am nächsten Morgen ging es 7:00 Uhr ab in den Jungle. Zumindest dachten wir das, denn irgendjemand hatte das wohl irgendwo gelesen. Dschjungel und bengalische Tiger gab es dann jedoch nicht sondern nur Kühe, Ziegen, Reisfelder und Lehmhütten. Das Tageshighlight war die Bootsfahrt an den Mangrovenbäumen vorbei aufs Meer hinaus. Wir konnten den Schiffsmotor direkt sehen und der Keilriemen des Schiffes schlenkerte so stark, das man meinen konnte er würde jede Sekunde herunterspringen und das Schiff somit außer Gefecht setzen. Aber zum Glück ging alles Gut und wir kamen sicher wieder an Land. Damit war die Tour dann auch schon vorbei und wir wurden vor unserem Hotel abgesetzt. Nach einem kurzen Zwischenstopp  im Hotel ging es noch einmal kurz an den Strand und da ich einen Ball hatte, versammelte sich nach kurzer Zeit eine Gruppe von Indern um mich herum, um auch gegen den Ball zu treten. Danach ging es wieder zum Futter fassen und zur Stärkung für die Rückreise, denn der Bus nach Kalkutta verließ Bakkahli schon 13 Uhr. Mit etwas Glück ergatterten wir dann auch noch 3 Plätze und konnten die Heimreise antreten. Als Fazit bleibt zu sagen, dass der Trip eine schöne Abwechslung zum Alltagsleben in Kalkutta war und eine neue Facette von Indien gezeigt hat. Wer jedoch schöne Strände und höhere Wellen sucht, der ist in Puri besser aufgehoben. So, das wars erstmal wieder mit den neusten Infos aus Indien. Namaste =)

Impressionen aus Bakkahli und von unserem "Jungletrip":
Der super-zuverlässige Schiffsmotor

Schiffstrip :)

Und da sind sie die Mangrovenbäume

Fische beim Trocken auf Holz

Fisch beim Trocknen auf Holz auf Schiff :D

Unser "Taxifahrer"

Lehmhütten im Bakkhali und ein Touch wirkliche Indien

Fußball auf Indisch und Strand, Stran, Strand
Noch etwas Fotoart zum Abschluss

Dienstag, 30. November 2010

It´s blogging time in India. :) Es ist Dienstagabend und ich sitz hier gerade in unserem Wohnzimmer. Allgemeine Chillin – Stimmung. Meine gewaschene Wäsche hängt auf der Leine. Es ist wirklich traurig. Als ich nach Indien kam waren meine Shirts weiß. Jetzt haben Sie eine neue Farbe angenommen. Wir nennen es Indian -White. ;) Aber mit der Waschbürste, dem Eimer mit heißem Wasser und der Handwäsche geht eben nicht mehr. Was solls ich vertrau auf das deutsche Waschmittel, dass dann in 3 Monaten alles wieder blitz blank wäscht. Aber ich will ja jetzt nicht nur über Wäsche schreiben, sondern über meine "Tourierlebnisse" in Indien. =)

Also zurück in der Zeitrechnung. Wir schreiben Sonntag den 21.11.10 und es ist groß Sightseeing angesagt. Auf dem Programm stehen Zoo, National Library und das Haus von Mutter Theresa. Also let´s go and have some fun. =) Schon der Weg zum Zoo wird zum Erlebnis, denn kein Taxi will uns mit Taxameter mitnehmen. Der Zoo ist zu nah an unserem Wohnort und das bedeutet nicht genug Gewinn. Aber nach 20 Minuten und endlosen Diskussionen haben wir dann doch einen ordentlichen Tarif aushandeln können. Die Taxifahrt ist kurz und als wir in Zoo Nähe kommen, können wir schon von weitem die langen Schlangen am Eingang sehen. Aber es geht dann doch ganz schnell und dann geht´s auch schon los die Tiere bestaunen. Wir kommen uns aber selber auch wie Tiere vor, denn sobald wir stehen bleiben, bilden sich Kreise um uns, denn wir sind Weiße und deshalb wohl auch so etwas wie eine Attraktion. Kaum zu glauben. Der Zoo stellt sich aber trotzdem als angenehmer Ort heraus. Sauber, Mülleimer und keine hupenden Autos. Manchmal kann man eben auch mit kleinen Dingen dem Jakob eine Freude bringen. (Ha, Ha, kleiner Scherz am Rande. ;) Einzig bedauerlich nur das wir am Ende keinen Blick auf die bengalischen Tiger geworfen haben, denn 50% der Gruppe waren hungrig und dann muss es eben nochmal an einem anderen Tag in den Zoo gehen.




Der nächste Ort auf der Liste, richtig. National Library. Bevor man jedoch Eintritt in den Park gewährt bekam musste man Unterschreiben. Keine Ahnung warum, aber manchmal sind die Regeln hier eben nicht nachvollziehbar. Zu allem Überfluss war das Originalgebäude dann auch noch geschlossen. Renovierungsarbeiten.


Also gibt´s nur ein paar Tourifotos von außen. Der Aufenthalt gestaltete sich dann auch dementsprechend kurz und es ging in Richtung Stadtzentrum, um eine Mahlzeit zu uns zu nehmen, denn wir hatten angenommen in der Cafeteria der Library speisen zu können. Hungrige Frauen sind wirklich nicht zu unterschätzen. ;) Aber angekommen in der Park Street gab es dann Chicken Rolls und alle waren wieder glücklich. Das monumentale Ereignis dieses Tages sollte folgen. Nein nicht das Mutter Theresa Haus, sondern „Barista", die Filiale einer Kaffeekette mit Lavazza-Bohnen. Fuck, der erste richtige Kaffee in Indien. Double Espresso, es wurden dann Espressi, denn die Geschmacksexplosion Kaffeebohne wurde vom ganzen Körper und vom Geist sehr positiv aufgenommen. Danach ging es in Richtung Mutter Theresa Haus mit Grab und kleinem Museum. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nicht viel von Mutter Theresa gelesen und das Museum bot die ganze Lebensgeschichte bis hin zu der Zahnbürste und den letzten Schuhen der Mutter. Hier wurde noch einmal der unheimliche Kultstatus klar, der diese Person umgibt.




Der Tagesabschluss führte mich dann allein in die South City Mall zu Marks & Spencers, um meine Lebensmittelvorräte wieder aufzufüllen und neben Pasta, Snickers, Apfelsaft, Mayonnaise gab es diesmal auch Cesars Dressing und Chicken. Außerdem bin ich jetzt stolzer Besitzer einer Plastikkombination als kleinen Beistelltisch für das Bett und zum Verstauen von Kleinartikeln. Das Ding hat auch genau meine Farbe: Pink. Shit! Aber ich schwöre, nach 20 Minuten Suchen und Fragen, musste ich einsehen, dass es diese Kombo dann doch nur noch in dieser einen Farbe gab. Was solls, jeder muss zu seiner femininen Seite stehen. ;) Festlich und damit entschädigend war dann auch das anschließende Mahl. Salat mit Cesars Dressing und gebratenem Chicken. Mit diesem kulinarischen Abschluss endet auch dieser Blogeintrag. Namaste und Take Care. =)

So jetzt noch ein ganz kleines Bild für die "Off-Topic". Die Inder sind immer ganz wild darauf, dass sie uns mit Ihren Kindern fotografieren können. Dabei ist dieses Bild entstanden. Verantwortlich dafür aber nicht der Inder, sondern die neue Ungarin Eszter, die seit anderthalb Wochen in unserer Wohnung lebt. Einfach perfekt getroffen und dank digitaler Spiegelreflexkamera auch perfekte Qualität. Danke Eszter für dieses schöne Foto.

Sonntag, 21. November 2010

Verrückte Fußballerlebnisse und Rindfleisch in Indien




Wir schreiben Sonntag, den 14.11.10 und es ist Fußball-Time in Kalkutta. Ja, obwohl Cricket und Hockey natürlich die beliebtesten Sportarten sind, gibt es hier in Kalkutta tatsächlich auch eine ansehnliche Fußball-Fangemeinde. Zum Finalspiel von irgendeinem Saisonvorbereitungsturnier standen sich dann auch die beiden Traditionsclubs der Stadt gegenüber. Das Stadion wurde in 2 Hälften geteilt, um Fankrawalle zu verhindern, also klasse Derby-Atmosphäre. Für 15 Rupien, ca. 25 Cent wurde dann noch die passende Fan Fahne gekauft, damit auch jeder sieht welches Team supported wird. :) 20 Rupien für das Ticket bezahlt, macht also insgesamt 50 Cent für das Erlebnis Fußball in Indien. Der Stadionbau war sehr imposant und groß, die Sitzgelegenheiten dann aber mehr als dürftig. Aber egal. Nur leider fiel die Qualität des Spiels gegenüber der Intensität der Fanaktivitäten deutlich ab und war vom Niveau wohl eher mit der 4. oder 5. Liga in Deutschland zu vergleichen. Aber wie schon gesagt, die nationale Identität wird von anderen Sportarten gestärkt. Unterhaltsam war der Stadionbesuch allemal. 4 Tore in der regulären Spielzeit. Das entscheidende in der Nachspielzeit. 2 Tore in der Verlängerung, eines ebenfalls zum Schluss, als sich alle schon auf einen Sieger nach der Verlängerung eingestellt hatten. Aber kurz vor Schlusspfiff erzielte das von uns unterstützte Team (sorry, die Namen waren zu kompliziert für mein kleines Brain) noch den Treffer, der dem Spiel ein Elfmeterschießen bescherte. Auch hier offenbarte sich eine Niveauarmut. Der Torhüter unserer Mannschaft bewegte sich immer 2-3 Sekunden vor dem Elfmeter mit dem ganzen Körper in eine Ecke. Der Schütze der Gegenmannschaft war demnach nicht vor allzu große Probleme gestellt. Doch meiner Meinung, war der ganze Elfmeterkrimi so aufregend und unerklärlich komisch, dass es einer genauen Ausführung bedarf. Vereinfacht jetzt also das Team, das ich supported habe als Team B und der „Feind" Team A. =)

Elfmeterkrimi:

Schütze Team A Treffer        Schütze Team B gehalten
Schütze Team A Treffer        Schütze Team B Treffer
Schütze Team A Treffer        Schütze Team B gehalten

Ganz schlechter Start und es scheint beinahe alles entschieden.

Schütze Team A verschossen      Schütze Team B Treffer

Es keimt ein kleinwenig Hoffnung auf, aber bei den schlechten Leistungen unseres Torwarts dürfte das Spiel dann doch entschieden sein. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt

Schütze Team A ……. Verschossen, es ist nicht zu fassen, das Spiel war schon fast verloren, doch jetzt besteht die Chance sich in die Verlängerung des Elfmeterschießens zu retten.

Der Schütze für unser Team B läuft an, …… und nein lupft den Ball übers Tor. Ohne Kraft, ohne Elan, verschießt dieser Mensch den Elfmeter und besiegelt damit die Niederlage. Abschließend bleibt nur zu sagen, dass ich noch nie so ein aufregendes Fußballspiel auf so niedrigem fußballerischen Niveau gesehen habe.
Aber Spaß hat es allemal gemacht.

Nach dem Verlassen des Stadions gings dann zur Park Street ins Citycenter. Ein indischer Arbeitskollege des Holländers Ferdi wollte uns ein preisgünstiges Restaurant mit Rindfleisch zeigen. Chateau-Briand gabs dann auf den Teller mit French Fries, aber die Fleischqualität war nicht so berauschend. Aber dafür gabs ja etwas Bier für den angenehmen Abgang. Eigentlich sollte der Abend dann noch bei einer kleinen Runde Poolbillard ausklingen, aber nach einigen Anrufen ergab sich die Möglichkeit Badminton zu spielen. Warum nicht. Auf jeden Fall ein wenig Bewegung garantiert, aber allzu große Erwartungen hatte ich nicht. Doch dann am Platz des Geschehens angekommen und nach 2 Spielen sah die Welt schon ganz anders aus. Zwar war das Feld nur auf den Asphalt gemalt, aber die indischen Freunde von Kamil, unserem einem von zwei polnischen Mitbewohnern, spielten doch regelmäßig Badminton und es entwickelten sich anstrengende und spannende Matches. Von einer zur anderen Straßenseite wurde das Netz gespannt und ein Extra Lichtstrahler garantierte für gute Sicht. Also nach 2 Monaten in Indien das erste Mal so etwas wie Sport. Hervorragend kann man da nur sagen. =) Wenn ich jetzt an Bewegungsarmut leide, weiß ich ganz genau wo das Gegengift zu finden ist. Und damit war
 




Donnerstag, 11. November 2010

Let´s see the mountains in India and enjoy the tea







Es ist ist Diwali in Indien. Das wichtigste Fest für Hindus, also für gesamt Indien. Diwali ist das Fest des Lichts und ähnlich wie bei uns Silvester werden massenweise Raketen und Böller gezündet, nur das diese Lärmbelästigung schon über eine Woche vor dem eigentlichen Termin begonnen hat. Aber Diwali bedeutet auch wieder einen freien Tag, nämlich Freitag. Samstag hab ich mir dann kurzer Hand auch freigenommen und so waren das am Ende 3 freie Tage am Stück. Kurzfristig kam die Idee auf nach Darjeeling zu fahren, was nur ca 14 Stunden von Kalkutta entfernt liegt, um nich die ganze Zeit rumzugammeln. Am Ende sind dann nur Ferdi, ein Niederländer, und ich übrig geblieben, die die Sache in die Tat umgesetzt haben. Also ging es am Donnerstag (4.11.) 22 Uhr von Kalkutta für eine 10 stündige Zugfahrt Richtung Teestadt. Am Endbahnhof angekommen ging es mit dem Jeep für knapp 4 Stunden Richtung Zielort auf 2200m Höhe. Der Aufenthalt in Kurzfassung: schöne, saubere Luft, angenehme Menschen und weniger als in Kalkutta eine saubere Umgebung und ein atemberaubendes Panorama.



Aber natürlich gibt es da noch mehr zu erzählen, was ich euch nicht vorenthalten will. Also jetzt im ausführlichen Stil. :) Nach der Ankunft mit dem Jeep gings erstmal auf Hotelsuche, aber man trifft echt viele "young white tourists", die einem die guten und billigen Hotels zeigen und so sind wir dann mit einem Franzosen in einem ordentlichen Hotel für 125 Rupien pro Nacht gelandet. Keine Dusche aber dafür eine wunderschöne Aussicht auf die angrenzenden Berge. Nach dem Sachen abladen gings dann auf die erste Entdeckungstour durch den Ort. Natürlich ist in Darjeeling alles kleiner und man kommt schnell von einem Punkt zum nächsten. Dafür sind aber immer Höhenmeter zu bewältigen, den die Stadt schmiegt sich an den Berg an. Der Hinweg ist meist enstpannt nach unten aber der Rückweg hat es dann immer in sich. Erster Stop war dann ein schöner Sandwichladen zur kalorienhaften Stärkung. Weiter im Touriprogramm zum Marktplatz von Darjeeling und die Berge und freilaufende Affen fotografiert. Nach einem kurzen Zwischenstop im Hotel, gings in die schöne Teamall und es gab leckeren Darjeeling-Tea mit einem Vanilla-Apple-Pie. Hochgradig zu empfehlen, wenn man mal in Darjeeling Station macht. Dann gings wieder ins Hotel und wir hatten uns schon mit einem langweiligen ruhigen Abend abgefunden und uns nur für zwei kurze Bier in den Gastraum unseres Hotels gesetzt. Doch dann kamen plötzlich der Besitzer und ein Freund hinzu. An diesem Freitag, war auch noch das Diwali-Fest der Frauen und urplötzlich standen 5 Frauen im Raum und wollten unbedingt mit uns tanzen. Nach einer kurzen Einlage war dann auch diese Festivität vorbei und zu unserer Runde gesellten sich noch eine Deutsche und zwei Britten, die alle auf Rundreise in Indien bzw. Asien waren.




Für den nächsten Tag war dann ein ganz frühes Aufstehen geplant, denn der Sonnenaufgang vom Aussichtspunkt Tiger Hill stand auf dem Programm. Es galt zu sehen, wie die ersten Sonnenstrahlen des Tages die schneebedeckten Gipfelkuppen der Sikkim-Himalayas berühren. Dafür musste man dann auch schonmal 3 Uhr in der Früh aufstehen und sich zum Jeep schleppen, der einen dann zur gewünschten Stelle fuhr. Das Spektakel war die frühe Stunde jedoch allemal wert. Der spezielle Moment wurde dann mit Massen von indischen Touristen erlebt. Nachdem die Sonne dann 5:40 aufgegangen war ging es zu Fuß zurück, um auf dem Heimweg noch zwei buddistische Klöster zu sehen. Ok, ganz zu Fuß war es dann doch nicht, denn für die letzten Kilometer bemühten wir den indischen Bus. Nach einem kurzen Power-Nap in unserem Zimmerchen wollten wir eigentlich die Teeplantagen besichtigen, aber aufgrund der Festivitäten waren die Plantagen angeblich geschlossen und so gings in den Zoo mit den Tieren der himalayaischen Fauna. Tiger, Wölfe, Leoparden, die sich aber eher versteckten. Nur die Wölfe konnte man bei der Futterstunde hautnah erleben. Mitten im Zoo befindet sich das Himalayan Mounteneering Institute mit Museum und allen Details zu den Besteigungen des Mount Everest. Natürlich gab es unendlich viel Ausstellungsmaterial von Tenzing Norgay (wie wir ja jetzt wissen kein Inder, sondern Nepalese, danke für den Kommentar :)) der zusammen mit Sir Edmund Hillary zum ersten Mal offiziell den Mount Everest bezwang. Beinahe die gesamte Ausrüstung seiner Erstbesteigung ist im Museum ausgestellt. Schon echt beeindruckend, mit welchem Equipement die den höchsten Berg der Welt bezwungen haben. Mit dem heutigen High-Tech Zeugs natürlich nicht vergleichbar. Durch ausgehende Lichter wurden wir dann freundlich :D erinnert, dass das Museum schließt und wir uns doch bitte zum Ausgang zu begeben haben. Der Abend wurde mit Chicken in Cashewkernen, Knoblauchreis und Bier abgerundet. Natürlich durfte der "Gute Nacht Tee" nicht fehlen. Diesmal gings dann ohne Party ins Bettchen. :) Und dann war auch schon wieder Sonntag und es hieß langsam Abschied nehmen von der alpinen Idylle. Nach einem schönen Frühstück bei Glenarys (Rührei, Croissants (nur gut vom Aussehen her) Marmelade (Zucker-Glibber-Masse)) gings dann doch in Richtung Teeplantagen. Die Fabrik war ja leider geschlossen, aber die Pflanzen stehen ja auch am Feiertag da. Die ganze Sache war ja auch nur 20 Minuten zu Fuß entfernt. Wir wissen jetzt zwar nicht, wie Tee geerntet wird, aber was solls. Bei schönem Wetter gings dann nochmal zu Glenarys zum Mittag und das wars dann mit der Herrlichkeit. Abschließend war Tasche packen und Jeep für den Nachhauseweg suchen. Die Heimreise verlief genauso problemlos wie die Hinreise und wir standen letztendlich pünktlich 7:20 am Montag morgen auf dem Bahnhof in Kalkutta. Nach einer kurzen Dusche und einem Red Bull gings dann wieder in die beruflichen Sphären. Life as usual und wieder sind einige schöne Erfahrungen in Indien gesammelt. So das wars mal wieder, aber der nächste Blogeintrag kommt bestimmt. Namaste =)



Mittwoch, 10. November 2010

Royal Kolkata Turf Club :)




Im letzten Eintrag ging es ja am Ende um Rupien, die es zu verwetten galt. Und natürlich wurde diese Ankündigung auch in die Tat umgesetzt. Aber langsam, eines nach dem Anderen. Lassen wir den Tag mit einem schönen Rühreifrühstück und einer erfrischenden kalten Dusche starten. Das erfrischende Moment ist zwar angenehm, aber die Tatsache, dass kaltes Wasser eher suboptimal für die Bekämpfung von Schmutzpartikeln am Körper ist, muss zwangsläufig ausgeblendet werden, zur eigenen Sicherheit. Sonst überkommt einen das Gefühl des permanenten dreckig seins. :D Aber lassen wir das. Nachdem wir den Tag ordentlich gestartet haben, kann es jetzt auf zur Pferderennbahn, dem Royal Kolkata Turf Club gehen. Wir schreiben den 31.10.2010 und es ist das erste Rennwochenende in Kalkutta. Die Rennsaison wird eröffnet und überdeckt die fehlende Präsenz der Kricketspiele. Wichtig ist natürlich das Wetten am Wettschalter. 120 Rupien ist der Mindesteinsatz und die anwesenden Inder sind verrückt ihre wohlverdienten Rupien auf die Pferde zu setzen, immer nach Gewinn Ausschau haltend. Ich teile das Risiko mit Kamil einem Polen. Gemeinsam setzen wir auch Pferd 6 Vignet. Wir haben die Gewinnchance auf 1000 Rupien, also eine super Quote, die schon über die Stärke unseres Rennpferdes informiert. ;) Aber Wunder geschehen immer wieder. Nachdem also die Grundlage gelegt ist, geht es gen Tribüne, um dem favorisierten Pferd die nötige Unterstützung zukommen zu lassen. Nach einer euphorischen Einleitung des Stadionsprechers wurden die Pferde auf die 1200 m lange Strecke geschickt. Mein einzig erklärtes Ziel, so viele schöne Bilder wie möglich machen, von den Pferden in Aktion, aber leider wurde es nur eins. Ach ja, die Wette. Vignet hatte sich tapfer geschlagen, aber leider nur den 3. Platz erreicht. Beim Pferderennen gewinnt ja bekanntlich nur das Siegerpferd, also war es nichts mit dem großen Geld. =) Aber eine schöne Erfahrung.



Nach diesem sportlichen Ereignis sollte der Tag aber noch nicht zu Ende sein. Ein Besuch in der Art Gallery gab den nötigen kulturellen Ausgleich zum Pferderennsport. Nach einigen Schwierigkeiten die gewünschten Räumlichkeiten zu finden, eröffneten sich uns die indischen Kunstwerke. Besonders hängen geblieben sind die Kohleskizzen eines Künstlers, der anschließend Skulpturen formte. Irgendwie war die pure Energie der Körper zu spüren. Eine atemberaubende Einfachheit, denn nur die Körper wurden in ihrer Bewegung zueinander abgebildet. In einem anderen Raum musste ich 10 Minuten vor einem Portrait eines indischen Mädchens stehen bleiben. Der Gesichtsausdruck war so gut wiedergegeben, dass man wirklich das Gefühl hatte, direkt vor einer lebenden Person zu stehen und ihre Gedanken einzufangen. Es stellte sich heraus, dass es sich um die Schwester des Künstlers handelte. Ja genau, es möglich mit den Künstlern zu sprechen, denn sie waren im anwesend. Super, welche deutsche Galerie kann solch einen tollen Service bieten?

Anschließend ging es gen Zentrum, um einen kurzen Imbiss zur Stärkung zu nehmen. Den krönenden Tagesabschluss bildete ein Besuch im Marks&Spencers, dem Supermarkt der South City Mall. Genau, dort wo es die guten Sachen gibt. Diesmal habe ich auch die Importecke gefunden. Hier gibt´s Sachen aus Europa. Gute Mayonnaise und andere extravagante Sachen. Aber der Käse und das Mozzarella sind teuer und von minderwertiger Qualität. Aber was solls, dann muss der Käse eben noch 4 Monate warten. Das gibt wahrscheinlich ne supergroße Käseorgie, wenn ich wieder auf europäischem Boden bin. Gut, ein weiterer Sonntag ist um und morgen ist Montag und es gilt wieder dem Ernst des Lebens zu folgen. :D

Samstag, 30. Oktober 2010

Kommt nächste Woche der erste indische Monatslohn?!

Hey Germany, wie schmeckt der Winter. Ich bin ja schon fast entsetzt, wenn ich bei wetter.de 6-9 Grad Celsius und Regen sehe. Auch wenn Indien den europäischen Luxus vermissen lässt, kann ich mich nicht über das Wetter beklagen. Sonne, Sonne, Sonne. Zum Glück bewegen auch wir uns hier auf winterähnliche Zustände zu. Im Klartext 15 Grad und Sonne oder grauer Himmel. Aber dieser Zustand verspricht eher Entspannung als Grund zur Trauer, denn die Luftfeuchte sink endlich auf erträgliche Werte. Mit diesem kurzen Einleitungsgeplänkel möchte ich mal wieder was von mir hören lassen. Der Oktober ist vorbei und nächste Woche bekomme ich dann hoffentlich meinen ersten vollen Monatslohn und bin damit auf gutem Wege meinen zweiten Monat in „incredible india“ zu vervollständigen. Jetzt liegen noch gut 4 Monate vor mir und ich bin gespannt, was das Leben so bereithält. =D



 
So aber jetzt endlich mal zu den „hard facts“. Letzten Sonntag durften wir am „Green Vision Business Summit“ der Universität IIT Kharagpur teilnehmen, einer Eliteuniversität 2,5 Stunden von Kalkutta entfernt. Hier studieren einige der besten Köpfe Indiens und dementsprechend ist auch das Selbstvertrauen der Studenten. =) Hier mehr zum Elitestatus. Die Veranstaltung war von AIESEC  zur ökologischer Nachhaltigkeit im 1,2 Milliarden Land Indien organisiert. Es waren 5 Geschäftsleute aus der Solar- und Umweltbranche geladen, um ihre Visionen vom „Grünen Indien“ zu vermitteln. Da sieht man schon ganz smarte Leute. Komisch fühlt man sich nur, wenn es dann um Themen wie ordentliche Wasseraufbereitung und Plastikrecycling geht, die in Europa schon längst realisiert sind. Aber Indien ist eben erst noch auf dem Weg zu einer Industrienation und Problemlösungen müssen auch immer für 1,2 Milliarden Menschen parktizierbar sein. Deutschland und seine Probleme mit 82 Millionen Einwohnern kommen einem da schon im ersten Augenblick etwas nichtig vor. Im Anschluss gab es dann noch eine Paneldiskussion mit den Vortragenden. Thema: Wie können die indische Bevölkerung und die Studienabsolventen zur grünen Entwicklung beitragen. Sehr interessantes Thema, aber das Englisch der Inder ist auch nach mehr als anderthalb Monaten noch schwierig zu verstehen, deshalb hei0t es immer volle Konzentration, damit man nicht den Anschluss verliert. Eine schöne Sache war das Global Village am Anfang der Veranstaltung. Wir konnten den Indern unser Heimatland präsentieren. Einziger Haken, die ansonsten einwandfreie Organisation wurde nur durch unklare Übermittlung wie das Global Village ablaufen sollte getrübt. Uns wurde nicht deutlich kommuniziert, wieviel Platz wir zu Präsentation haben sollten, deshalb hatten wir außer unseren Laptops für die Powerpoint Präsentation nicht weiter viel mitgenommen. Der Stand hätte dann aber erheblich mehr Platz geboten. Sei´s drum, die Inder waren tortzdem wissbegierig etwas über Deutschland zu erfahren. Einigen kann ich vielleicht sogar mit Studientipps und Hilfen bei der Visabeantratung unter die Arme greifen. Höhepunkt unseres Kurztrips war dann die 5 stündige Rückfahrt. Die Polizei hatte einfach die Autobahn gesperrt um die Lastwagen nach dubiosen Transportgütern zu durchsuchen. Nur weil wir einen Teil der Fahrtstrecke auf der Gegenspur der Autobahn zurücklegten, sind wir dann doch irgendwann in Kalkutta angekommen, sonst hätten wir auf jeden Fall die ganze Nacht auf der indischen Autobahn verpracht. Verückt die Inder. =)



Auf Arbeit läuft es auch einigermaßen, obwohl ich zurzeit echt wenig zu tun habe. Mein Chef war in Dubai auf ner Messe und muss erstmal die Anfragen abarbeiten, bis er sich wieder eingehender mit mir beschäftigen kann. Aber da nutze ich eben die Zeit um mal wieder einen Blogeintrag zu schreiben. Gestern habe ich auch meinen ersten Kunden für die Firma gewonnen. Ein spanisches Unternehmen, das ein Angebot auf einer deutschen Outsourcing-Seite gepostet hatte. Projektvolumen 3000 – 6000 Euro und ich hab mich wie ein kleines Kind gefreut. Mal sehen, wie es weitergeht. ;) Wir haben gerade Samstag, es sit 17:43 und in einer Stunde habe ich dann Wochenende. Pläne für den morgigen Sonntag sind wie immer sehr vage im Land der unbegrenzten Improvisationsmöglichkeiten =), aber vielleicht geht´s zum Pferderennen, denn die Saison startet gerade wieder. Mal sehen, vielleicht gibt´s auch ein paar Rupien zu verwetten. =)

So ich sag jetzt „Namaste“ und surf die letzten Minuten nochmal unbeobachtet im Internet, weil meine Platznachbarin schon nach Hause gegangen ist.