Hey Germany, wie schmeckt der Winter. Ich bin ja schon fast entsetzt, wenn ich bei wetter.de 6-9 Grad Celsius und Regen sehe. Auch wenn Indien den europäischen Luxus vermissen lässt, kann ich mich nicht über das Wetter beklagen. Sonne, Sonne, Sonne. Zum Glück bewegen auch wir uns hier auf winterähnliche Zustände zu. Im Klartext 15 Grad und Sonne oder grauer Himmel. Aber dieser Zustand verspricht eher Entspannung als Grund zur Trauer, denn die Luftfeuchte sink endlich auf erträgliche Werte. Mit diesem kurzen Einleitungsgeplänkel möchte ich mal wieder was von mir hören lassen. Der Oktober ist vorbei und nächste Woche bekomme ich dann hoffentlich meinen ersten vollen Monatslohn und bin damit auf gutem Wege meinen zweiten Monat in „incredible india“ zu vervollständigen. Jetzt liegen noch gut 4 Monate vor mir und ich bin gespannt, was das Leben so bereithält. =D
So aber jetzt endlich mal zu den „hard facts“. Letzten Sonntag durften wir am „Green Vision Business Summit“ der Universität IIT Kharagpur teilnehmen, einer Eliteuniversität 2,5 Stunden von Kalkutta entfernt. Hier studieren einige der besten Köpfe Indiens und dementsprechend ist auch das Selbstvertrauen der Studenten. =) Hier mehr zum Elitestatus. Die Veranstaltung war von AIESEC zur ökologischer Nachhaltigkeit im 1,2 Milliarden Land Indien organisiert. Es waren 5 Geschäftsleute aus der Solar- und Umweltbranche geladen, um ihre Visionen vom „Grünen Indien“ zu vermitteln. Da sieht man schon ganz smarte Leute. Komisch fühlt man sich nur, wenn es dann um Themen wie ordentliche Wasseraufbereitung und Plastikrecycling geht, die in Europa schon längst realisiert sind. Aber Indien ist eben erst noch auf dem Weg zu einer Industrienation und Problemlösungen müssen auch immer für 1,2 Milliarden Menschen parktizierbar sein. Deutschland und seine Probleme mit 82 Millionen Einwohnern kommen einem da schon im ersten Augenblick etwas nichtig vor. Im Anschluss gab es dann noch eine Paneldiskussion mit den Vortragenden. Thema: Wie können die indische Bevölkerung und die Studienabsolventen zur grünen Entwicklung beitragen. Sehr interessantes Thema, aber das Englisch der Inder ist auch nach mehr als anderthalb Monaten noch schwierig zu verstehen, deshalb hei0t es immer volle Konzentration, damit man nicht den Anschluss verliert. Eine schöne Sache war das Global Village am Anfang der Veranstaltung. Wir konnten den Indern unser Heimatland präsentieren. Einziger Haken, die ansonsten einwandfreie Organisation wurde nur durch unklare Übermittlung wie das Global Village ablaufen sollte getrübt. Uns wurde nicht deutlich kommuniziert, wieviel Platz wir zu Präsentation haben sollten, deshalb hatten wir außer unseren Laptops für die Powerpoint Präsentation nicht weiter viel mitgenommen. Der Stand hätte dann aber erheblich mehr Platz geboten. Sei´s drum, die Inder waren tortzdem wissbegierig etwas über Deutschland zu erfahren. Einigen kann ich vielleicht sogar mit Studientipps und Hilfen bei der Visabeantratung unter die Arme greifen. Höhepunkt unseres Kurztrips war dann die 5 stündige Rückfahrt. Die Polizei hatte einfach die Autobahn gesperrt um die Lastwagen nach dubiosen Transportgütern zu durchsuchen. Nur weil wir einen Teil der Fahrtstrecke auf der Gegenspur der Autobahn zurücklegten, sind wir dann doch irgendwann in Kalkutta angekommen, sonst hätten wir auf jeden Fall die ganze Nacht auf der indischen Autobahn verpracht. Verückt die Inder. =)
Auf Arbeit läuft es auch einigermaßen, obwohl ich zurzeit echt wenig zu tun habe. Mein Chef war in Dubai auf ner Messe und muss erstmal die Anfragen abarbeiten, bis er sich wieder eingehender mit mir beschäftigen kann. Aber da nutze ich eben die Zeit um mal wieder einen Blogeintrag zu schreiben. Gestern habe ich auch meinen ersten Kunden für die Firma gewonnen. Ein spanisches Unternehmen, das ein Angebot auf einer deutschen Outsourcing-Seite gepostet hatte. Projektvolumen 3000 – 6000 Euro und ich hab mich wie ein kleines Kind gefreut. Mal sehen, wie es weitergeht. ;) Wir haben gerade Samstag, es sit 17:43 und in einer Stunde habe ich dann Wochenende. Pläne für den morgigen Sonntag sind wie immer sehr vage im Land der unbegrenzten Improvisationsmöglichkeiten =), aber vielleicht geht´s zum Pferderennen, denn die Saison startet gerade wieder. Mal sehen, vielleicht gibt´s auch ein paar Rupien zu verwetten. =)
So ich sag jetzt „Namaste“ und surf die letzten Minuten nochmal unbeobachtet im Internet, weil meine Platznachbarin schon nach Hause gegangen ist.
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