Nach längerer Zeit mal wieder ein Blogeintrag. Es ist wirklich kaum zu glauben, aber jeden Tag erlebt man hier tausend berichtenswerte Dinge, allein die Zeit fehlt alles ordentlich zu dokumentieren. Man müsste permanent mit einer eingebauten Videokamera herumlaufen, um all die Impressionen einzufangen und ordentlich wiederzugeben. Morgen ist Mittwoch der 6. Oktober und bald werde ich einen ganzen Monat im über 10.000 km entfernten Indien verbracht haben. Unfassbar wie die Zeit verrint. Aber jetzt genug mit diesem emotionalen Gedusel. Ich will lieber ein paar Erlebnisse schilder, damit ihr in eurem zivilisierten Deutschland eine kleine Ahnung habt, wie es im Land mit der am schnellsten wachsenden Bevölkerung zugeht.
Letzten Mittwoch hatte ich mein erstes richtiges Metro-Erlebnis. Das bedeutet nicht etwas, dass die Metro überfüllt war, sondern dass bedeutet, dass ich regelrecht in den Wagon gestoßen wurde und den Schweiß der umstehenden Inder an jeder Pore meines Körpers fühlen konnte. Mindestens 5-6 Ellbogen und Arme im Gesicht ging es dann zur nächsten Station und hier wurde alles noch schlimmer. Ich bin nun wahrlich kein Leichtgewicht, doch selbst ich hatte doch arge Mühe meinen Platz zu behaupten und nicht erdrückt zu werden. Als ich dann nach großem Kampf endlich aussteigen konnte, war von mir nur noch ein dreckiges, mit indischem und deutschen Schweiß beflecktes Bündel übrig. Ich sag ja. Eine echte "Metro-Experience".
Aber genug von meinem Leben in Kalkutta. Am Freitag ging es mit 11 anderen Praktis hier nach Puri, einer Hafencity am bengalischen Golf. Das erste große Ding war die Zugfahrt. 9 Stunden im Schlafwagen und 9 Stunden, dass ist für Indien wirklich überhaupt nichts. (von Kalkutta nach Dehli 30 Stunden) Also wir zu 12 im Zug und natürlich gab es hier und da einen Tropfen Alkohol und Polen, Brasilianer, Ungarinnen, Rumäninen, Deutsche, Österreicherinnen, Russinen und Niederländer auf einem Haufen. Sprich die ganze Welt vereint auf der Reise zum Meer. Einfach Incredible India. Auch wenn der Spruch abgedroschen klingt. Nach zwei Stunden Schlaf kamen wir unter strahlendem Sonnenschein und bei geschätzten 35°C am Zielort an. Nach einschlägigen Studien des Lonly Planet Reiseführers und unter der Mithilfe der indischen Rikscha-Fahrer kamen wir dann in userem Hotel, dem Pink Room an. Ja Pink Room, aber dafür direkt am Strand. Also Tür auf, Badehose an und ab in die indischen Fluten. Nach zwei Stunden schlafen gabs dann "American Breakfast" für 100 Rupies, also 1.50 Euro. Dann ging es auf Erkundungstour in die Stadt. Aber irgendwie hatten wir die falsche Richtung eingschlagen und deshalb sahen wir nur Holzhütten und Verkaufsstände. Am Ende landeten wir in einem
indischen Restaurant und verbrachten den halben Tag auf das Essen wartend. Indische Arbeitsmoral + 12 zu bekochende Menschen = 4 Stunden Restaurantaufenthalt. Aber be in India = be patient. =) Am Abend ging es dann wieder an den Strand. Baden und den schönen Sonnenuntergang bestaunen und schön bei "French Fries" zusammensitzen und über alles mögliche diskutieren und rechtzeitig 5:30 Uhr für den schönen Sonnenaufgang aufzuwachen. Natürlich ist es immer schwer in so einer großen Gruppe zu reisen, aber irgendwie haben wir alles doch zur Zufriedenheit aller gelöst. Nach diesen eher kulturell fraglichen Erlebnissen, gings am Sonntag auf zum Sonnentempel. Einem der angesagtesten Plätze der Umgebung. Zwei Autorikschas wurden gemietet, ein Motoscooter und ein Motorrad. Soweit so gut. Ich war den Motoscooter abholen gegangen und hatte aber noch nie so ein Ding gefahren, die ersten Fahrversuche waren ganz ok. Aber dann hab ich irgendwie das Gleichgewicht verlohren und bin von dem Ding abgesprungen. Leider war meine Hand immer noch am Lenker und drückte den Gashahn ordentlich herunter. Die linke Hand, war natürlich weit von der Bremse entfernt und so lief ich hinter dem Roller her, unfähig das Gefährt zu bremsen. Aber zu allem Übel war jetzt auch meiner Straßenseite eine Familie mit kleinen Kindern. Ich konnte dieses blöde Minimotorrad nicht aufhalten und dieses technische Teufelsgefährt fuhr mit mir durch die kreischende indische Familie. Zum Glück konnten die Kinder noch rechtzeitig ausweichen. Erst dann konnte ich den Scooter stoppen. Ich war einfach nur geschockt. Ich hätte beinah zwei kleine Kinder schwer verletzen können. Ich weiß nicht, warum ich die Bremse nicht bedienen konnte, aber irgendwie war ich wohl geistig gelähmt. Für mich stand nur fest, dass ich für den Rest des Tages höchstens auf dem Rücksitz eines motorisierten Fahrzeugs platz nehmen würde.
Nach dieser Schrecksekunde, ging es durch die sehr schöne indische Landschaft, auf einer Straße mit annähernd europäischer Qualität auf zum Sonnentempel und einem kulturellen Erlebnis. Wir waren eine echt lustige Truppe. Vier Personen auf dem Motoscooter und dem Motorrad und 8 weitere Personen in zwei Autorikschas. Nach mehreren Stops und den ersten Anzeichen von fürchterlichem Sonnenbrand kamen wir dann am Tempel an. Inder zahlen 10 Rupien Eintritt, reiche weiße Europäer 250 Rupien. =) Dafür durften wir kostenlos Fotos machen. Was für ein Luxus. Die größte Attraktion der Umgebung präsentierte sich uns als Steinhaufen gepflaster mit Kamasutra-Stellungen. Also reichlich Anregungen für zwischenmenschliche Kontakte auf spezieller Ebene. =) Das anschließende Bad im bengalischen Golf und das Fußballspielen mit einer Kokusnuss waren aufregender. Im Anschluss ging es dann bei Tiger Prawns und indischen Gerichten darum sich angemessen auf die Heimreise vorzubereiten. Das Wochenende war wie im Fluge vergangen und in Kalkutta wartete ja wieder die Arbeit am Montag. Sowas ist man als ehemaliger Student gar nicht gewohnt. =)
22:35 verließ unser Zug dann Puri Richtung Kalkutta und diesmal wollte ich meine Schlaflieg auch ordentlich nutzen. Aber in India ist alles for sharing. Also mussten einig von uns ihre wirklich kleine Schlafgelegenheit mit einer anderen Person teilen. Larissa die Österreicherin und ich mussten die Nacht auf geschätztem einen Quadratmeter verbringen. Diese unbequemen Voraussetzungen wurden von einer wilden, wütenden, lauten und handgreiflichen Diskussion von mehreren Indern um die Rechtmäßigkeit ihrer Platzansprüche begleitet. Ich habe Menschen noch nie so streiten sehen. Schlagen, Kratzen, Schreien, man hat das Gefühl Affen streiten, aber keine Menschen. Für vier Stunden Schlaf hat es aber dann doch gerreicht und der nächste Arbeitstag war gar nicht so schlimm.
So ich geh jetzt schlafen. Morgen gibt´s den Bericht über meinen Umzug in India, India. =)
Jakob ;))) you ahve great blog ;))) thank you that it is in Greman ;))) I have to practice it ;))) hope meet you soon and promice will not be little Russian girl who is shy speak German ;))) ok? ;)) hehe hugs, dear ;))) keep on writing ;))) want to be informed what to visit next time ;)))
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