Vierter Sonntag in Kalkutta und das bedeutet mal wieder etwas von der Stadt sehen. Nach einem ordentlichen indischen Frühstück, Chicken in Knoblauch-Chilli-Sauce und Gemüsereise, ging es auf den Weg. Das Programm: Hindu-Tempel, Fahrt auf dem Ganges und zwei neue Hosen kaufen. Aber Pläne sind in Indien immer relativ. Meist kommt alles ganz anders. Der Tempel hatte noch geschlossen und deshalb gings mit der Straßenbahn, dem langsamsten Verkehrsmittel in Kalkutta, auf in Richtung Ganges für eine Bootsfahrt. Aber leider war das Wetter nicht so schön und wir sind auch nur 45 Minuten im Kreis gefahren. Also kaum berichtenswert. Aber nach diesem mäßigen Trip ging’s wieder zurück zum Tempel und der entschädigte uns mit seiner strahlenden Außenfassade und der glanzvollen Innenansicht für das Warten. Es ist allgemein ein Phänomen, dass die heiligen Städte immer prunkvoll und sauber sind, ganz im Gegensatz zu den normalen Häusern in Indien. Bevor es in den Tempel ging war natürlich Schuhe ausziehen angesagt. Wir hatten das Glück, dass gerade eine „Messe“ abgehalten wurde, also konnten wir noch einen Extrafetzen indische Kultur in uns aufnehmen. In der Messe wurden einige der vielen Gottheiten besungen, es wurde auf Metallplatten geschlagen, also ganz das Gegenteil eines andächtigen Gottesdienstes. Am Ende der „Messe“ konnte man um die Gemäuer der Gottheiten herumgehen. Dann ein kurzer Stopp an den heiligen Kerzen, eine kurze Handbewegung über die Flamen und dann mit der Hand durch das Haar fahren. Abschließend das Bespritzen mit geweihtem Wasser nicht verpassen. =) Also ganz schön viel Arbeit und nicht mal einfach nur so eine religiöse Zeremonie verfolgen. Leider darf man in den Tempeln nicht fotografieren und deshalb kann ich die herrlichen Deckenmalereien, die strahlenden Kronleuchter und die weißen Wände nicht visuell zeigen. Dafür muss man dann schon höchst selbst nach Indien reisen. =) Aber was fehlt denn jetzt noch? Richtig, die Hosen für die Arbeit. Also schnell ein Taxi geschnappt und nach mehreren Staus sofort am richtigen Platz angekommen und die Hosen gekauft. Je Stück nur ca. 13 Euro ausgegeben und für indische Verhältnisse passable Qualität erhalten. Alles in allem ein erfolgreicher Tag. =)
It´s Durga Puja Time und das einzige woran es zurzeit in Kalkutta nicht mangelt sind Menschen, Menschen, Menschen. Jede längere Reise durch die Straßen Kalkuttas sollte wohl überlegt sein. J Nein, natürlich ist es nicht immer so schlimm. Früh ist es etwas besser als am Abend. Und dann muss man eben Glück haben und die richtige Autorikscha zur Metro erwischen. Zumindest hatte ich heute das Glück, dass der Fahrer die guten Schleichwege kannte. Aber man darf sich ja bekanntlich nie zu sicher fühlen. Als ich dann an der Metrostation angekommen war, stand ich vor verschlossenen Toren. Irgendwelche technischen Probleme. Also auf den Bus umsteigen und hoffen, dass das bald ein Bus vorbeikommt, der in meine Richtung fährt. Die Beschriftung der Busse ist äußerst gewöhnungsbedürftig und am besten fragt man den Fahrkartenverkäufer ob der Bus auch wirklich an der gewünschten Stelle hält. Dann sollte man sich aber auch beeilen aufzuspringen, sonst geht’s ohne einen los. =) Aber hat alles gut geklappt und ich konnte dann doch noch arbeiten. =) Aber irgendwie war die Luft raus. Ich bin eigentlich nur im Internet unterwegs gewesen. Mit Arbeiten war nicht viel. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich frei habe, aber unüblich zu meisten anderen Unternehmen war eben heute nochmal arbeiten. Dafür ist dann nächsten Freitag nochmal frei und nochmal eine kurze Woche.
Aber genug von der Arbeit. Die ganze Stadt gleicht einem Lichtermeer. Beinahe jedes Haus ist erleuchtet. Und alle Inder laufen festlich gekleidet herum. Die Frau mit dem für Inderinnen typischen Sari (keine Ahnung, wie die Frauen das tragen). Ich hab mir sagen lassen, dass es richtig Übung erfordert einen richtigen Sari zu tragen. Der Mann bevorzugt da die Kurta. Ein gewandartiges Shirt, das über die Hüften, bis auf die Oberschenkel fällt. Die Autorikschas blinken und überall läuft Musik. Es ist einfach eine riesengroße Party.
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