Umzug nach New Alipore
Damit das Alltagsleben nicht zu langweilig wird und sich Routinen bilden koennen sind wir Praktikanten am Montag Abend in eine andere Wohung gezogen. In unserem Haus in Tollygunj, werden die finalen Vorbereitungen fuer “Durga Puja“ getroffen. Was ist “Durga Puja“? Das war auch meine Frage, als ich dieses Wort zum ersten Mal gehoert habe. Es beschreibt das groesste und wichtigste religioese Festival in Westbengalien. Vier Tage vom 13.10 – 17.10 ruht die Arbeit fuer alle Inder hier und zu den 16 Millionen Einwohner der Stadt gesellen sich von allen Teilen Indiens millionen von weiteren Besuchern. Es gibt ein strenges Programm, mit Opfergaben, Baden in den heiligen Wassern und so weiter und so fort. Alle Inder die ich kenne beglueckwuenschen mich, dass ich die Chance habe, dieses Festival zu erleben und prophezeien mir einschneidende Erlebnisse. Die ganze Stadt ist in Aufruhr. Buergersteige werden repariert, Strassen geteert und ueberall in der Stadt entstehen Holzhaeuser, sogenannte „Pandals“ um die Gottheiten zu ehren. Alle kleiden sich neu ein, um fuer eines der bedeutensten Ereignisse des Jahres.
Deshalb also der Umzug, denn unser Vermieter erwartet zahlreiche Gaeste waehrend des Festival. Auch wir als ehemalige Bewohner sind eingeladen. Montag Abend kurz bevor aufgebrochen sind, hat er mir das gesamt Programm vorgestellt. Es ist ganz einfach zu merken. Jeden Tag gegen 13 Uhr Mittag und dann folgen religioese Zeremonien. Ich werde auf jedenfall einmal hingehen, um den wahren Geist von „Durga Puja“ zu erleben.
Also, ich wohne jetzt in einem anderen Stadteil von Kalkutta, in New Alipore. Die Wohnung ist im zehnten Stock und die Aussicht ueber Kalkutta einfach nur beeindruckend. Die Wohung ist super gross, wir sind aber auch sieben Leute. Ich wohne, mit Thomasz einem super lustigem Polen. Die anderen Zimmer teilen sich 5 Maedels. Larissa und Ursula aus Oesterreich und Deutschland. Das andere Zimmer wird von der „East-Europeen – Connection“ bewohnt: Janka aus Ungarn, Justina aus Litauen und Dina aus Russland. Also wenn das keine internationale Auberge ist.
Leider haben wir in der Wohnung nur eine Dusche, eine Kochplatte, eine Tiegel und nur wenig Besteck. Ein paar Teller, keine Stuehle und auch keine Leine zum Waesche aufhaengen. Eigentlich sollte die Wohung ja von AIESEC „eingerichtet“ werden, also Grundausstattung mit Putzzeug und Kuechenutensilien, aber fast nichts ist da. Wir haben nicht mal einen Kuehlschrank, deshalb belagern wir immer die Nachbarwohung. Dort wohnen ebenfalls Praktikanten, die uns ihre gesamte Einrichtung zur Verfuegung stellen. Am Wochenende geht’s deshalb wahrscheinlich erstmal Einkaufen, um eine bewohnbare Wohnung zu haben.
So schlecht die Einrichtung ist, umso besser ist jedoch die Umgebung. Viele kleine Laeden finden sich ueberall und man bekommt ziemlich viele Sachen. Es gibt einen total tollen Obst und Gemuese Laden, die liefern sogar vor die Haustuer im 10. Stock. In dem Wohnkomplex gibts auch zwei Getraenkelaeden in denen man auch Brot und andere kleine Sachen kaufen kann, die ebenfalls direkt in die Wohung kommen, also hat der Umzug auch gute Seiten. Ich hab mir dann gestern gleich mal Gurken, Tomaten und Eier gekauft und mit unserer Pfanne, geborgtem Messer, Olivenoel und Salz sowas wie ein Omlett bereitet. Das erste nicht indische oder chinesiche Abendbrot seit 3,5 Wochen.
Hi, Jakob,
AntwortenLöschenschön dein Abenteuer in India zu lesen. hast du Fotos von deiner neuen WG und dem Obst Laden? ich bin jetzt neugierig ;)
liebe Grüße aus München
Youkie
Na klar, Youkie. Bilder von der neuen Wohung kommen diese Woche noch und auch der Obstladen wird abgelichtet. Viele Gruesse zurueck in die Alpenmetropole. :)
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